Mauer, Stacheldraht, Schießbefehl, SED und Stasi niemals vergessen!

Vor 57 Jahren befahl die SED-Spitze den Bau der Mauer. Stacheldraht, Minen und Todesschüsse trennten Deutschland. Mindestens 327 Menschen verloren ihr Leben, als sie versuchten, zu flüchten. An Dreistigkeit kaum zu überbieten, wie SED-Chef Ulbricht noch kurz vor dem 13. August

1961 log: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Er, seine Nachfolger Honecker und Mielke befehligten mit dem Politbüro im Namen des Kommunismus ein Regime, in dem Millionen Bürger bespitzelt, demütigt und in ihrer Freiheit eingeschränkt wurden, in dem die Geheimpolizei Stasi („Schild und Schwert“ der SED) massenhaft Menschenrechte verletzte. Nach dem Aufstand der Bürgerinnen und Bürger in der DDR und dem Fall der Mauer 1989 wurde ein Teil der SED zur PDS, dieser später ein Teil der Linken. Vergessen wir dies nie.

Foto: Bundesregierung/Lehnartz.

Vor 25 Jahren schrieb ich mein erstes Buch: „Stasi und kein Ende“

Das Jahresende ist immer auch ein wenig die Zeit zur Bilanz. Vor 25 Jahren schrieb ich gemeinsam mit dem damaligen Welt-Chefredakteur Manfred Schell mein erstes Buch: „Stasi und kein Ende“. Keine zwei Jahre nach dem SED-Zusammenbruch haben wir auf gut 400 Seiten die Denk- und Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) mit seinem schlimmen Unterdrückungs- und Spitzelapparat offengelegt. Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble stellte das Buch in Bonn vor. Es fand eine starke Beachtung. Das MfS verstand sich als „Schwert und Schild“ der Partei, also der SED. Und wie weit man vom realen Leben weg war, erlebte die DDR-Volkskammer 1989, als MfS-Chef Erich Mielke meinte: „Ich liebe Euch doch alle.“ Da war es selbst denen zuviel.