Engholm Festredner des Landtagspräsidenten, der Name Barschel wird verschwiegen

Gestern abend wurde im Plenarsaal des Landtages auf Einladung von Landtagspräsident Torsten Geerdts an das 20jährige Bestehen der Landesverfassung erinnert. Einer der Festredner: Ministerpräsident a.D. Björn Engholm. Er musste 1993 zurücktreten, weil er bei einer der entscheidendsten Fragen der schicksalhaften Affäre des Jahres 1987 und danach bis 1993 nicht die Wahrheit gesagt hatte. Ein solches Verhalten ist für mich nicht ange­zeigt, als Festredner gerade über die Werte der Landesverfassung auf einer Feierstunde des Landtages zu sprechen.In diesem Jahr wurde 25jähriger Jubiläen in Schleswig-Holstein gedacht, nämlich dem des Schleswig-Holsteinischen Musikfestivals und des Nationalparks Wattenmeer. Ein Name ist historisch untrennbar damit verbunden: Uwe Barschel, von 1982 bis 1987 Ministerpräsident, im 0ktober 1987 in Genf im Hotel Beau Rivage tot aufgefunden. Er war Initiator und Motor dieser wie anderer Weichenstellungen, zum Beispiel einer veränderten Arbeitsmarktpolitik.

Indes: Sein Name wird verschwiegen. Weder bei Würdigungen im Haus B der Landesregierung im kleinen Kreis im August 2010 auf Einladung des Ministerpräsi­denten noch beim abendlichen Jubiläumskonzert in der Kieler Sparkassen Arena fällt sein Name.

Nicht nur die Familie Barschel ist darüber empört und verletzt.

Es wird sich zeigen, ob zu all dem, was zu den Ereignissen von 1987 zu sagen ist, schon alles gesagt wurde. Es gibt Insider, die sagen: Da kommt noch was.

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