Erinnerung an Dr. Uwe Barschel

Vor 32 Jahren starb Dr. Uwe Barschel im Hotel „Beau Rivage“, schleswig-holsteinischer Ministerpräsident von 1982 – 87. Er war auf dem Weg von Gran Canaria nach Kiel in Genf, um sich mit einem Informanten zu treffen, von dem er sich Entlastung erhoffte. In Kiel sollte er vor dem Untersuchungsausschuss aussagen, der die Affäre mit den erheblichen Beschuldigungen gegen Staatskanzlei-Referent Pfeiffer und ihn untersuchen sollte. Barschel hat neben der Tagesarbeit politisch weitsichtig agiert, Stichworte sind u.a.: Nationalpark Wattenmeer, Aufforstungen, Stärkung des Umweltschutzes, Schleswig-Holstein-Musikfestival, Initiativen für Arbeitsplätze, Öffnung für private Medien (RSH), Beginn der Beziehungen zu China.

AFFÄREN-PFEIFFER war nicht in Geldnot

Reiner Pfeiffer, Hauptschurke und Täter in der Affäre von 1987, gab aus der Staatskanzlei Aktionen gegen den damaligen Oppositionsführer Björn Engholm (SPD) in Auftrag. Einen Sinn machte das eigentlich nicht. Pünktlich zur Landtagswahl am 13. Sept. 1987 wurde alles bekannt – Ministerpräsident Uwe Barschel trat wenig später zurück. Am 11. Okt. 1987 starb er in Genf, wo er den Informanten Roloff treffen wollte. Zu dieser Zeit sickerte durch, dass Pfeiffer sich schon im Sommer 1987 mit Engholm-Sprecher Nilius 3x getroffen hatte. 1988 / 89 bekam Pfeiffer von Nilius bei 2 Geheim-Treffen auf einer Autobahnraststätte rd. 40.000 Mark. Der Geldsammler, Ex-SPD-Chef und Minister Günter Jansen, will das aus sozialer Verantwortung getan haben. Vor einiger Zeit konnte ich mir ein Bild von Pfeiffers damaliger Finanzlage machen. Nein, der Mann hatte keine Finanznot, er war nicht bedürftig. Eines der spannenden Kapitel der Affäre von 1987, über die die JU und ich diskutiert haben.