Das neue KiTa-Gesetz: Verlässlichkeit, mehr Flexibilität, weniger Bürokratie, konstante Elternbeiträge

Das KiTa-Gesetz ist vom Landtag in seiner gestrigen Sitzung verabschiedet worden. Es tritt am 1. Januar 2025 in Kraft und basiert auf dem 2020 in Kraft getretenen KiTa-Gesetz, dem ersten in Schleswig-Holstein. Die Elternbeiträge bleiben auf der Höhe von 2021 konstant, was angesichts der Tarif- und Kostensteigerungen faktisch sogar eine Senkung bedeutet. Es wird mehr Flexibilität für die KiTas beim Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben, um Schließungen zu vermeiden. Bürokratie wird abgebaut, die Tagespflege wird gestärkt, das Land verstetigt seinen Anteil an der Finanzierung bei mehr als 40 %. Das sind jährlich fast 800 Mio. Euro aus dem Landeshaushalt. Eine Summe, die an die Grenze der Möglichkeiten des Landes geht. Näheres zu KiTas und KiTa-Evaluation ist auf der Homepage des Sozialministeriums zu finden. Wir haben gut 10 Monate intensiv beraten, haben uns übermittelte Positionen diskutiert und ggf. aufgenommen. Der Sozialausschuss hat ausführlich beraten. Von der Opposition kam kein konkreter Änderungsantrag zum Gesetzentwurf.

KiTa-Evaluation nächste Woche im Landtag

Die Änderungen am KiTa-Gesetz werden nächste Woche im Landtag verabschiedet, wie Anfang des Jahres verabredet. Fast 1 Jahr Arbeit in der sog. KiTa-Evaluation liegt hinter uns. Wir haben die Stellungnahmen ausgewertet, viele Gespräche geführt, Verbände angehört und intensiv darüber wie unsere eigenen Einschätzungen beraten. Im Land haben wir rd. 1900 KiTas, zudem die Tagespflege. Wir flexibilisieren, sichern die Standards, sichern die längerfristige Finanzierung. Die Elternbeiträge, seit Jahren konstant, werden nicht erhöht. Das Land ist inzwischen mit rd. 770 Mio. Euro (von insgesamt 1,7 Mrd. Euro) an den Kosten für Kitas und Tagespflege beteiligt.

Häusliche Pflege ist gelebte Familie

Die „Woche der pflegenden Angehörigen“ beginnt. Der ganz überwiegende Teil der Pflege erfolgt in der Familie. In Schleswig-Holstein finden dazu rd. 100 Veranstaltungen statt. Sie sollen die Wertschätzung für die pflegenden Angehörigen und ihre große Bedeutung für Betroffenen wie für die Pflege, aber auch den Handlungsbedarf zum Ausdruck bringen. Das Engagement pflegender Angehöriger – es wird leider nicht immer so wertgeschätzt, wie dies verdient wäre. Häusliche Pflege zeigt, dass Familie kein Fremdwort, sondern gelebtes Leben und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung sind. „Ich habe keinen Platz“, „habe keine Zeit“, „kann es nicht“ – das ist nicht schwer zu sagen, aber zu wenig. Man muss den Willen haben. Viele pflegende Angehörige zeigen, was alles geht. Pflege ist Zuneigung, Wertschätzung, Hilfsbereitschaft – und auch Liebe. Und auch das will ich zum Ausdruck bringen: Ein gutes Wort, ein Lächeln, eine Aufmunterung sind wichtiger und mehr wert als eine künstliche Roboterhilfe. Pflege – da geht es um Menschen. Auf die pflegende Hilfe angewiesen zu sein, dass ist ohnehin alles andere als eine leichte Veränderung des Lebens.

Gegen Einsamkeit kann man etwas tun

Gestern Debatte im Landtag zum Thema Einsamkeit. Meine Position, sie sich im Antrag von CDU und Bündnis 90 / Grüne findet (beschlossen bei Enthaltung von FDP und SSW, nur die SPD war dagegen): Einsamkeit lässt sich meist nicht mit einer Maßnahme begegnen. Sie kann komplex sein, kann verschiedene Ursache, aber auch verschiedene Hilfemöglichkeiten haben. Körperliche Einschränkungen sind ein erhebliches Risiko, einsamer zu werden. Einsamkeit ist keine Frage des Alters. Man kann einsam vor dem Computer sein, einsam sein ohne Partner, einsam sein in der Gesellschaft. Corona hat viel mehr Einsamkeit gebracht, aber auch gezeigt, dass man sie häufig wieder überwinden kann. Meine Rede im Landtag:

Eine Weiterbildungs-Wanderung auf Gut Rixdorf

Die Mai-Wanderung der CDU-Ortsverbände Lebrade-Kossau und Rathjensdorf – inmitten der herrlichen Landschaft des Gutes Rixdorf ein tolles Erlebnis. Förster Hans-Peter Hay gab uns einen höchst informativen Überblick über die Geschichte und die aktuellen Probleme der Teichwirtschaft, die Probleme mit Behörden und zu den Naturschutzgebieten. Anschließend sehr leckeres Gegrilltes und sehr gute Gespräche, wie auch schon während der Wanderung. Wenn es zeitlich möglich ist, bin ich im nächsten Jahr gern wieder dabei.

Lob für die KiTa-Entwicklung in S-H

Letzte Woche hatten wir im Sozialausschuss eine ganztägige Anhörung zur Kinderarmut. Dabei wurde auch das Thema KiTa angesprochen. Interessante Aussagen: Die Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände S-H erkennt an, so die Vorsitzende Anette Langner, dass in den letzten Jahren „erheblich“ Geld vom Land für die KiTas bereitgestellt wurde, Anette Stein, Direktorin der Bertelsmann-Stiftung, lobte, dass der „KiTa-Ausbau in den letzten Jahren in Schleswig-Holstein massiv vorangekommen“ sei, auch wenn landesweit noch rd. 14000  Plätze fehlten.Dr. Sabine Walper, Direktorin und Vorstandvorsitzende des Deutschen Jugendinstituts, äußerte sich kritisch zur KiTa-Beitragsfreiheit.

Übrigens: Der Landkreistag konnte auf meine Nachfrage kein Beispiel nennen, wie Bürokratie bei KiTas abgebaut oder Vorschriften vereinfacht werden könnte.

Politik muss Prioritäten definieren

Neben würdigenden Worten für unseren scheidenden JU-Kreisvorsitzenden Till Unger haben Kreisgeschäftsführer Andre´ Jagusch (für die Kreistagsfraktion) und ich auch zu einer Reihe politischer Themen Stellung bezogen. Andre´ u.a. zur schwierigen Haushaltslage des Kreises, zur Klinik Preetz, Bezahlkarte, ÖPNV und den Initiativen der Fraktion, ich zur Notwendigkeit von Prioritäten und Profil in der Politik. Dazu gehören u.a.

  • eine solide Finanzpolitik
  • mehr Ausgaben für die Sicherheit
  • Schwerpunkt Bildung
  • Schwerpunkt KiTa und Soziales
  • Schwerpunkt Ältere Generation

(FOTO: Christian Lüken)

Geburtshilfe: Unverständlich, Kreis-SPD

Auf Landesebene fordert die SPD, alles für die Geburtshilfe zu tun. Im Kreis Plön ist die Haltung der SPD, endgültig in der Klinik Preetz die Geburtshilfe zu schließen, obwohl es gute Argumente gibt, dies derzeit nicht zu machen. Das Ministerium hat nicht gefordert, die Geburtshilfe in Preetz zu schließen. Niemand verkennt, dass es nicht einfach ist, eine kleine Abteilung Geburtshilfe zu erhalten. Aber die letzten 2 Jahre haben auch gezeigt, dass nicht immer alle Möglichkeiten von allen gesehen werden.

Dialog zur KiTa-Evaluation

Intensiv, sachlich und konstruktiv haben wir seitens des FAK Soziales und Gesundheit mit sachkundigen Vertreterinnen und Vertretern aus den Kreisen und kreisfreien Städten im Landeshaus die Evaluation des KiTa-Gesetzes beraten. Ein sehr gründlicher Gedankenaustausch mit positiven Aussagen zum KiTa-Gesetz, aber natürlich auch mit Hinweisen, wo Verbesserungen / Veränderungen angezeigt sind. Wir setzen den Dialog fort.

KiTa: Land zahlt 43 %

43 % vom Land, 38 % von den Standortgemeinden, 19 % Elternbeiträge – so sieht in Schleswig-Holstein inzwischen die Kostenverteilung der KiTa-Finanzierung. Das Land zahlt deutlich mehr als früher. In diesem Jahr mehr als 700 Mio. Euro. Aber auch die finanziellen Möglichkeiten des Landes sind begrenzt. Wir stehen dicht an der Verfassungsgrenze, viel mehr Ausgaben sind nicht möglich.