Plattdüütsch levt!

Zum TOP 22: „Niederdeutsch ist ein Teil der schleswig-holsteinischen Identität“ sagte in der heutigen (26.08.) Landtagssitzung der nordfriesische Abgeordnete Klaus Jensen:

„Plattdeutsch gehört nach Schleswig-Holstein und ist Teil unserer Identität. Auch die europäische Union schützt Plattdeutsch als Regionalsprache als einen wichtigen kulturellen Anker unserer Heimat. Deswegen möchten wir das Plattdeutsche weiter fördern. Das ist besonders in den Schulen und für junge Leute ganz wichtig. Daher begrüße ich die Überarbeitung des „Niederdeutsch-Erlasses“ des Bildungsministeriums! Auch die inzwischen über 40 „Modellschulen“ für Niederdeutsch mit 3500 Schülern und 30 Lehrern zeigen uns, dass Plattdeutsch in den Schulen gut angenommen wird.

Wi wött Plattdüütsch noch wieter fördern, uk för Kinner und junge Lüüd und in de School.

Daher möchten wir das Erfolgsmodell „Modellschulen Niederdeutsch“ weiter ausbauen und die Entwicklung eines Niederdeutschlernwerk für die Sekundarstufe I unterstützen.

Damit Plattdeutsch weiter lebt, soll außerdem unsere Sprachenvielfalt auch in den öffentlich-rechtlichen Medien weiter gefördert werden. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, das Plattdeutsche als Teil unserer Identität und unseres kulturellen Erbes in Schleswig-Holstein zu erhalten und auszubauen.

Dorför wött wi uk as Landdag unsere Bidrag leisten.“

Die plattdeutsche Sprache wird gefördert

Für 2019 haben wir Mittel zur Förderung der Plattdeutschen Sprache in den Kreishaushalt eingestellt. Von den 20 000 € steht die Hälfte den Kreisfachberatern für die Niederdeutsche Sprachförderung zur Verfügung, die anderen 10 000 € für einzelne Projekte. Durch Beschluss des Ausschuss für Schule, Kultur und Sport unter der Leitung von Tade Peetz werden die Laboer Lachmöwen (Aufbau eines Spielerpools), „De Schüünspeeler“ aus Stakendorf (Gestaltung der Spielsaison 2020), Lehrwerke zur Unterstützung im Plattdeutschunterricht in der Schule, generationsübergreifender plattdeutscher Musik- und Gesangsunterricht (Selenter Snackfatt) und die Arbeit der Trachten- und Volkstanzgruppe Laboe gefördert.

Mehr Plattdeutsch an Schulen und Kindergärten im Kreis Plön

10.000 Euro hatte die CDU-Kreistagsfraktion vorgeschlagen, am Ende wurde es das Doppelte, wie von der UWG –schon zuvor– im Kulturausschuss beantragt: Die niederdeutsche Sprache wird an Schulen und KiTas zukünftig mit 20.000 Euro gefördert. UWG-Vertreter Thomas Haß nahm die inhaltliche CDU-Position auf, dass die Kreisbeauftragten für niederdeutsche Sprache über die Mittel verfügen sollten.

„Es war uns wichtig, dass die vorhandene Struktur der Kreisbeauftragten für Niederdeutsch gestärkt wird“, so die CDU-Kreistagsabgeordneten Bernhard Ziarkowski und Tade Peetz.

In ihrem Vortrag „op platt“ schilderte die Kreisbeauftragte Dr. Claudia Siemsen, die auf Bitten der CDU in den Ausschuss gekommen war, wie sie die Unterstützung der Schulen bei der Erfüllung der verbindlichen Aufgabe, Kenntnisse über niederdeutsche Literatur und Sprache zu vermitteln, gestaltet und die durch das Niederdeutsche geprägten Lebensbereiche in den Unterricht einbezieht.

Ziarkowski, nach eigener Auskunft bekennender Holsteiner mit unüberhörbar „schwäbischem Migrationshintergrund“, stellte fest, dass es eigentlich „traurig, aber umso wichtiger sei“, solche Initiativen ergreifen zu müssen, damit die heimische Sprache als das höchste Kulturgut erhalten bliebe.