Das Amt Selent-Schlesen nicht zerschlagen

Dobersdorf will das Amt Selent-Schlesen verlassen. So beschloss es gestern die Mehrheitsfraktion Wählergemeinschaft/SPD/Grüne auf der Sitzung der Gemeindevertretung (GV) im Feuerwehrhaus. Man ist mit der Arbeit der Amtsverwaltung unzufrieden. Ich habe mich dagegen ausgesprochen:

  1. Dobersdorf hat derzeit keine Alternative.
  2. Die Amtsvorsteherin leitet mit dem Amtsausschuss die Verwaltung. Man hätte alle Möglichkeiten, Dinge umzusteuern. Dies ist nicht geschehen. Dem Amtsausschuss gehört die Dobersdorfer Bürgermeisterin (Wählergemeinschaft) an.
  3. Eine Telefonzentrale, eine bessere Erreichbarkeit der Amtsverwaltung – das wäre sicher gut. Dann muss man aber auch mehr Stellen bereitstellen und von den Gemeinden finanzieren.
  4. Noch nicht einmal ein Aufgabenprofil und künftige Erwartungen sind formuliert worden. Das ist zu wenig.
  5. Die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Amtsverwaltung wird durch einen solchen Beschluss sicher nicht gefördert.
  6. Am Montag trafen sich die Gemeinden im Amt, um zu beraten. Zumindest wäre es angezeigt gewesen, mit einem Austritts-Beschluss zu warten und dem Amt die Chance zu Besserung zu geben.
  7. Und auch das habe ich gesagt: In der Dobersdorfer GV selbst gibt es durchaus „Luft nach oben“, was Transparenz u.a. betrifft.

Aber entschieden wird so, wie die Mehrheit Wählergemeinschaft/SPD/Grüne es vorher festgelegt hat. So einfach kann man es sich nicht machen – vor allem nicht bei einer Entscheidung von grundlegend bedeutsamer Tragweite. Und: Eine Zustimmung des Innenministeriums zum Austritt liegt nicht vor. Würde mich angesichts der Sachlage und der deutlich nicht ausreichenden Gründe für einen Austritt auch überraschen.

ALFA – 124 % Steigerung im Amt Selent-Schlesen

Die ALFA (Anruf-Linien-Fahrten) im Kreis Plön, für die ich mich engagiert habe, kommen auch sehr dem Amt Selent-Schlesen zugute. 2024 ist im 1. Halbjahr eine Steigerung um 124% (≙ 1.609 Fahrgäste) zu verzeichnen. 2021 haben wir für den Amtsbereich mit ALFA begonnen. Seither haben mehr als 7400 Fahrgäste ALFA im Netz Selent genutzt. Wichtig war auch die Flexibilisierung der Anbindungen der Gemeinden Dobersdorf und Fargau-Pratjau.

Zu den Haushaltsberatungen im Amt Selent-Schlesen und Schwentinental

Der Landrat des Kreises Plön hat den Haushalt 2024 der Stadt Schwentinental nicht genehmigt und zahlreiche gewichtige Anmerkungen gemacht. Schwentinental und das Amt Selent-Schlesen sind in einer Verwaltungsgemeinschaft verbunden. Laut KN wird u.a. beanstandet, dass die Haushaltssatzung und der Haushaltsplan 2024 von Schwentinental nicht in der vorgeschriebenen Form mit den vorgeschrienen Anlagen beraten und beschlossen wurden. Ein weiterer Hinweis, wie wichtig es ist, dass die Bürgervertreter genau hinschauen, was ihnen vorgelegt wird und wie über das Geld der Steuerzahler beschlossen wird. Und dass die Bürgerinnen und Bürger darüber informiert werden. Für Dobersdorf im Amt Selent-Schlesen ist der Haushalt 2024 immer noch verabschiedet, 2023 wurde er faktisch nicht beraten. Ich hatte dazu berichtet. Dobersdorf gehört zum Amt Selent-Schlesen, das für die Vorlagen zuständig ist und an dessen Spitze Amtsvorsteherin Ulrike Raabe steht. Unzufriedenheit ist auch anderswo zu hören.