Jede Gerechtigkeitslücke ist eine Mahnung

„3.323 Eingaben an die Bürgerbeauftragte für soziale Angelegenheiten im Jahr 2016 – das sind rund zehn pro Tag. Ende 2017 werden es rd. 80.000 Petitionen sein, die an das Amt seit seinem Bestehen gerichtet wurden. Viele machen deutlich, dass es Gerechtigkeitslücken in unseren sozialen Systemen gibt. Wir müssen uns damit beschäftigen, sie abzubauen. Jede berechtigte Eingabe ist eine Mahnung“. Mit diesem Appell bilanzierte der Landtagsabgeordnete Werner Kalinka den 111-seitigen Bericht für das vergangene Jahr.

Kalinka: „Wir müssen uns bewusst sein, dass es häufig um Menschen mit einem knappen Geldbeutel geht. Und um Menschen, die von staatlichen Leistungen abhängig sind. Zu wenig Transparenz, zu langes Warten – solch belastende Faktoren müssen möglichst vermieden werden.“

Besonders bitter sei es für voll erwerbsunfähige Menschen. Die durchschnittliche Höhe einer Rente bei voller Erwerbsminderung betrage derzeit 711 Euro. Zwar habe der Bund Weichen für Erhöhungen gestellt, es müsse aber weiter erörtert werden, ob dies ausreiche.

40.000 Menschen seien in Schleswig-Holstein im Alter auf Grundsicherung angewiesen. Renten und Altersvorsorgeleistungen würden vollständig angerechnet. Kalinka: „Dies ist nicht gerecht, wie die Bürgerbeauftragte zu Recht mahnt. Ein Teil sollte mindestens nicht angerechnet werden.“

Beim Thema Pflege gehe es vor allem um die Zeit, die für die pflegedürftigen Menschen zur Verfügung stünde und um Umbaumaßnahmen zur Verbesserung des Wohnbereiches. Auch dies seien zwei Themen, die besondere Aufmerksamkeit finden sollten.

„450 Petitionen gab es zum Thema Gesetzliche Krankenversicherung. Sie umfassen verschiedene Bereiche. Dies überrascht angesichts der Vielfalt der Fragestellungen beim Thema Gesundheit nicht. Es überzeugt vor allem nicht, daraus die Folgerung zu ziehen, dass deshalb eine „solidarische, beitragsfinanzierte Versicherung erneut diskutiert“ werden soll,“ so Kalinka.

Herausragendes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

Ehrenamtliches Engagement – es ist so wichtig und alles andere als selbstverständlich. Seit 2004 würdigen der Sozialausschuss des Landtages und die schleswig-holsteinischen Sparkassen besonderes Engagement mit dem Bürgerpreis. Der Vorsitzende des Landtagsausschusses ist auch Vorsitzender der Jury, die die schwierige Entscheidung hat, aus den hervorragenden Vorschlägen die Gewinner auszuwählen. Es sind 2017 Ann-Kathrein Gräning aus Stadum (Kategorie U 21, sehr engagiert in der Jugendarbeit), der Verein „Herbstsonne“ e.V. Neumünster (Unterstützung älterer Menschen, die auf Grundsicherung angewiesen sind) bei den „Alltagshelden“ und Gerd Hausotto für sein Lebenswerk (mehr als 40 Jahre aktiv, Vorsitzender des Vereins Lebendiges Hassee e.V.). Herzlichen Glückwunsch und Dank an alle, sich ehrenamtlich engagieren!

Am Donnerstag berichtet die Regierung zum Thema Kita

In der Sitzung des Sozialausschusses am Donnerstag (5. Oktober 2017) um 14 Uhr im Sitzungszimmer 139 des Landeshauses steht ein besonders wichtiges Thema auf der Tagesordnung. Auf Antrag der Fraktionen von CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP berichtet der Sozialminister des Landes über den Zustand des Kita-Systems in Schleswig-Holstein. Man darf auf die Bestandsaufnahme gespannt sein. Die Sitzung ist öffentlich.

Schulen: Mehr Zeit zum Lernen, mehr Investitionen

Die Wiedereinführung von G9 an den Gymnasien hat vor allem das Ziel, dass die Schüler mehr Zeit für Bildung haben. Dies machte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Tobias Loose, bei der Einbringung des entsprechenden Gesetzentwurfes im Landtag deutlich. Ab 2019 wird die Einführung Realität. Damit haben die Eltern, Lehrer und Schüler Klarheit. Entscheidet sich die Schulkonferenz allerdings mit 3/4-Mehrheit für die Beibehaltung von G8, gilt dies. Bildungsministerin Karin Prien: Ein guter Tag für die künftigen Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien. Der Wählerwille wird verantwortungsbewusst und mit größtmöglicher Sorgfalt umgesetzt.

Werner Kalinka: Wir brauchen starke Gewerkschaften

Auch in Neumünster war Werner Kalinka bei der ver.di-Diskussion zur Bundestagswahl dabei. Mit den Vertretern der anderen Parteien standen die Themen gute Arbeit, Leih- und Zeitverträge, Rente, Bildung und Infrastruktur im Mittelpunkt. Am Ende gab es die ver.di-Kampfente. Nun steht sie bei Werner Kalinka im Büro. Schon bei der Veranstaltung hatte er zutreffend angemerkt: Wir brauchen starke Gewerkschaften, wenn die Tarifpartner sich „auf Augenhöhe“ begegnen sollen. Vielleicht motiviert ja die Kampfente zusätzlich.

Ein Querdenker, von Überzeugungen getragen

Seinen Argumenten, seiner Rhetorik, seiner gelegentlichen, aber gekonnten Polemik zuzuhören – das „fesselte“ an Heiner Geißler. Immer voll präsent, für seine Überzeugungen kämpfend. Ein Politiker von Format. Heiner Geißler hatte Visionen und Ziele, die er auch in das politische Geschehen einbrachte, wohl wissend, dass dies mit Konflikten verbunden sein würde. Und er hatte eine Haltung. Ein Querdenker, von Überzeugungen getragen. Sein Name steht für die Volkspartei CDU mit den Säulen Soziales und Wirtschaft. Heiner Geißlers Tod ist ein großer Verlust für CDU und CDA. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

Diskussion bei ver.di zur Bundestagswahl

Einen informativen politischen Nachmittag gab es beim ver.di Bezirk Kiel-Plön im Kieler „Legienhof“. In Arbeitsgruppen waren die Themen zur Bundestagswahl 2017 vorbereitet worden, zu denen sich die Vertreter der Parteien dann der Diskussion stellten. Dabei ging es in den Schwerpunkten in der rd. 2 1/2-stündigen Diskussion um Arbeitsbedingungen, Löhne, Rente, Daseinsvorsorge, Gesundheit, Pflege, Flüchtlingspolitik, Industriearbeitsplätze und um die Förderung des (jugendlichen) Ehrenamtes. Für die CDU nahm Werner Kalinka auf dem Podium teil.

Unsere Region braucht eine Schwimmhalle

Dieses Fazit darf man als breiten Konsens nach unserem Informations- und Gesprächsabend in Laboe festhalten, bei dem wir fast 100 Gäste begrüssen konnten. Der Standort kann, er muss aber nicht Laboe sein. Laboe allein kann es nicht schaffen, Laboe darf mit dem Problem auch nicht allein gelassen werden. Eine Schwimmhalle wäre für die Schulen (jedes Kind sollte schwimmen lernen!), für die Vereine, für alle Generationen, für den Tourismus und die Attraktivität unserer Region von Bedeutung. Auf allen Ebenen muss geworben werden, um Fördermittel zu bekommen. Um es muss rasch ein Konzept kommen, um damit konkret um Unterstützung werben zu können.

Grundsicherung: Seit 2003 mehr als Verdoppelung der Zahl der Leistungsempfänger

Die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung hat sich in Schleswig-Holstein seit deren Einführung im Jahr 2003 mehr als verdoppelt. Dies geht aus der Antwort des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Werner Kalinka (CDU) hervor. 2003 bezogen im nördlichsten Bundesland 17. 517 Personen Grundsicherung, 2016 waren es bereits 39.305.

Früh selbst richtig schreiben lernen!

Der Computer ist aus unserer Zeit und der Zukunft nicht mehr wegzudenken, keine Frage. Auch beim Schreiben. Aber nur noch Computer? Nur noch Fehlerkorrekturprogramme? Nein. Die eigene Schreibschrift ist und bleibt wichtig. Und sie muss früh erlernt werden. Im jungen Alter lernt man schneller und einfacher. Bildungsministerin Karin Prien hat angekündigt, dass die gebundene Schreibschrift an den Grundschulen wieder eingeführt wird, so wie es im schleswig-holsteinischen „Jamaika“-Vertrag zwischen CDU, Grünen und FDP vereinbart worden ist. Manches, was „aus der Mode“ gekommen schien, kommt eben doch wieder zurück. Weil es fürs Lernen und Leben, für die Entwicklung der Persönlichkeit einfach besser ist.